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Mittwoch, 14. März 2012

čaki - warte

Es ist schon wieder am Einnachten und wir schon fast an der italienischen Grenze. Irgendwie riechen wir den Rauch immer noch und die Feuerwehrwagen fahren zu unserem entsetzen in die selbe Richtung in die wir fluechten. Froehlich hupend ueberholen sie uns, aber uns ist nicht nach winken zumute.
Ein kleines abgelegenes Dorf, Vhrhovlje, kommt uns gerade recht. Die erste Person die ich ansprechen ist eine aelter Frau und sie holt gleich den Mann, der etwas italienisch kann. Aber eine Verstaendigung ist fast nicht moeglich.Buki und ich sind durch den Wind und ich bringe fast keinen zusammenhaengenden Satz mehr zusammen und mein slowenisch beschraenkt sich auf Fragesaetze und auf zehn zaehlen. Dann faehrt die Tochter vor und sie kann hurra - englisch! Sie erklaert, dass im Dorf keine Bauern mehr sind, die einzigen Tierer Huehner oder Hunde.
Aber sie haben ein altes Haus von der Grossmutter das duerfen wir nutzen. Es ist leer und verfallen, aber der Hof ist abschliessbar und so koennen wir dort 'einziehen'.
Der Esel beseitig wieder einmal alle Hindernisse. Diese Art zu Reisen ist die wirklich beste um an die Bevoelkerung heran zu kommen. Wir sehen zwar aus wir Landstreicher, aber das ist so zu sagen die Patina des Abenteuers, das jeder hinter der Reise vermutet.
Die alten Doerfer sind wirklich sehenswert. Sie gleichen irgendwie alten Trutzburgen sind meist zur Strasse hin mit Mauern abegschlossen und jedes Haus hat einen Hof mit Nebengebaeuden und bildet so eine kleine eigene Welt. Trutzen muessen die Haeuser nicht fremden Eindringlingen sondern dem Bora, der unerbittlich ueber das Land zieht. Von Norden bringt er kalte Luft und das staendig. An manchen Tagen mehr an einigen weniger.
Sonja und ihr Bruder ebenfalls ein Marko bringen noch Wasser fuer den Esel, leider koennen wir keine Heu auftreiben aber am Morgend darf ich in ihrem Weinberg Shari grasen lassen. Der Eimer fuer Sharis Wasser ist beim Brand drauf gegangen ebenfalls die Jacke von Bukuri.
Uns beiden ist nicht mehr nach kochen zumute so nehmen wir noch etwas Brot zu uns und legen uns auf der steinernen Terasse hin. Wir sehen den Sternenhimmel, sind in Sicherheit, das Tor ist geschlossen, Shari und Filou bei uns aber schlafen koennen wir nicht richtig. Zu heftig sind die Erlebenisse der letzten Tage.
Morgen muessen wir einkaufen und nach Sežana dort moechte ich endlich wieder ins internet und vorallem zwei Ruhetage einlegen. Dauernd neue Eindruecke verderben uns den Magen.
12. Maerz 2012
Wir zaehlen die Tage bis zum Ende der Reise und wir sind noch nicht ein Mal ueber Slowenien hinaus. In den drei Wochen haben wir knapp 120km geschaft vor uns liegt immer noch 1200km.
Wir kommen heute gut weg, Sežana ist nicht weit und eine grosse Stadt. Wir verpassen aber die Abzweigung nach Dane wo wir uns etwas fuer zwei Tage suchen wollten. So muessen wir ueber die stark befahrene Strasse. Beide sind wir am Ende unserer Nerven endlich finden wir einen Einkaufsladen und koennen uns etwas erfrischendes und vorallem schnell Essbares besorgen. Hunger stillen ist Friedensarbeit. Die Leuter reagieren freudig auf den Esel auf dem Parkplatz. Ein junger Mann bring uns Kefir Drinks und selbst eingelegte Peperoni. Jemand erklaert uns den Weg nach Dane und jemand anderes sagt uns wir  waeren im Fernsehen gewesen.
Aha - ich hoffe niemand von der Feuerwehr mit Leserreporteralueren.Wir finden sogar einen Eimer fuer Shari und Buki kauft ihn von seinem Taschengeld.
Etwas gestaerkt machen wir uns in der Mittagshitze auf den Weg. Wir wollen so schnell wie moeglich Ruhe.
Aber in Dane ist es nicht moeglich etwas zu finden. Zum ersten Mal sind die Leute abweisend. Oder wir bringen falsche Stimmung mit. Eher das.
Es hat ein Nobelhotel, viele Private unterkuenfte, aber zu teuer fuer uns und ich sehe auf der Karte, in Richtung Lipica wo wir ja dann auch hin wollen eine Dorf ohne touristische Eintraege. Zudem ist Dane an der Autobahn und sehr laut. Also fuer Ruhe wohl nicht das Richtige. Buki ist aber am Ende der Kraefte und aufgelegt zum aergern. Auf dem Feldweg entlang der Autobahn, ist es viel zu laut, wir verstehen uns fast nicht und er erschrickt den Esel; Shari macht einen Sprung zur Seite und landet auf meinem Fuss.
Das wars dann. Sterne wo ich hinsehe.
Durchatmen. Beim versuch weiter zu gehen merken wir, dass beim Sprung sich das Gepaeck verschoben hat und Shari will sich hinlegen. Also abladen neu laden. Buki uebernimmt den Esel, kommt aber in der Aufregung nicht mehr mit ihr klar. Sie will immer zu mir aber ich schleiche wie eine Schnecke hinter her.
Filou ist mir auch keine Hilfe, ihn habe ich uebernommen.
Buki bekommt Durchfall und es wird Dunkel. So hinke ich voraus, derweil er im Gebuesch verschwindet. Shari trottet brav hinterher der Hund auch. Das Dorf waere nicht weit aber wir muessen unter der Autobahn durch, dazu muessen wir den Esel wieder an die Leine nehmen. Aber ich kann sie nich einfangen, das muss dann Buki machen wie er wieder bei uns eintrifft.
Unter der Bruecke muss ein Bube einfach jauchzen. Aber Esel moegen das nicht und Shari brennt durch, der neue Eimer fliegt durch die Luft und das Geraesusch ist noch eins zuviel. Buki stolpert darueber und faellt hin und wird kurz vom Esel uebers Kies mitgeschleppt. Ich kann nichts tun als einfach gucken.
Autsch autsch autsch.
Wir raufen uns wieder zusammen, und ich uebernehmen den Esel wieder und mich zusammen.
In Merče werden wir beim ersten Haus abgewiesen, der Eimer fliegt durch die Luft und wir machen eine Odysse von Haus zu Haus bis wir bei einer Schmiede anlangen. Hier ist noch genug Licht auf dem Hof, dass sie den Esel sehen und Joe-effekt uns einen Stall verschafft. Endlich fallen wir hin in einer alten Scheune ohne Stroh mit Landwirtschaftlichen Maschinen und lose aufgeschichteten Brettern.
Besser als nichts. Am Morgen rufe ich Marko in Ozeljan an, er hilft mir uebersetzen und bereits am Mittag haben wir ein verlassenes Haus fuer uns und Heu und Stall fuer Shari. Sie ist die Dorfatraktion. Die Leute bringen Essen fuer uns, frische Milch, Ratschlaege und viel Interesse auf Besuch mit. Ich lege mein Fuss hoch und Buki kann sich von mir erholen und ich mich vom Eselfusstritt.
Irgendwie komme ich mir vor wie die Bremer Stadtmusikannten, wobei ich mich frage ob nicht ich der Esel bin.

Ich hoffe nicht, dass wir das noch toppen.

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