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Freitag, 2. März 2012

Tagebuch

24. Februar 2012
Mit einer Woche Verspaetung koennen wir heute endlich starten. Der Esel wird puenktlich um 10h gechipt, die notwendigen Papiere unterschrieben, Vitomir bringt den Bastsattel, die Sonne scheint und das erste Problem taucht auf: der Bastsattel ist zwar nett und neu aber es fehlen Schnallen damit die Gurten festgezurrt werden koennen.
Buki rennt mit dem Hund herum und freut sich auf das leere Dorf in den Bergen wo wir die Nacht verbringen wollen.
Vitomir uebt mit dem Kravattenknopf die Moeglichkeit ohne Schnallen alles zu Sichern.
Die Zeit verinnt, aber da der Weg fuer heute nicht weit ist machen wir uns keine Sorgen. Rado kommt ebenfalls vorbei, der Journalist Nace auch und gemeinsam sehen wir, dass es so nicht geht. Rado weiss Rat er hat einen gleichen Sattel und montiert die notwendigen Loecher und Oesen.






Dann kommt Buki um die Ecke und alles ist ganz anders als vorgesehen. Er ist beim Spielen aufs Knie gefallen und hat sich arg verletzt. Das linke Bein schmerzt und er will sofort zum Arzt aber sich nicht auf der Stelle verarzten lassen. Es ist zwar eine schmerzhafte Wunde, aber nichts das nicht heilen wuerde.
Aber so koennen wir heute nicht mehr los und der Sattel ist auch erst am Abend bereit.
Wir muessen die Gastfreundschaft von Miran etwas strapazieren und bleiben noch eine Nacht.
In Nova Goriza habe ich beim Geldabheben mich dreimal vertippt und meine Karte ist gesperrt. Eine neue wird nachgesendet und ist noch nicht da und mir geht das Geld aus.
Wir kaufen im Dorfladen nur noch das noetigste ein damit wir bis Montag zu essen haben. Falls wir fuer Uebernachtungen bezahlen muessen geht das nicht.


26. Februar 2012
Slapnik am Morgen danach.
Ein Geisterdorf in den Bergen. Wir hatten es nach 6 Stunden erreicht. Das Packen war nicht einfach, der Esel mochte nicht so recht laufen und unterwegs drehte sich der ganze Sattel nach unten und wir mussten am Strassenrand alles umpacken und den Esel neue Satteln. Bukis Bein will auch nicht so recht und so haben wir fuer die kurze Strecke viel zu lang.
Es dunkelt schon ein wie wir das Geisterdorf erreichen. Es ist gruselig, eineige Haeuser sind zerfallen, ander noch gut beisammen, manche Tueren offen und einige abgeschlossen.
Geruempel liegt auf der Strasse in den offen Hauseingaengen und uns ist in dem Daemmerlicht nicht so recht wohl. Es wird sehr schnell dunkel und wir muessen einen Schlafplatz haben. In einer Strasse finden wir eine Sofa an der Hauswand, im offen gelassenen Haus eine Drahtbett, das schleppen wir nach draussen.
An einer Ecke zuenden wir uns ein Feuer an und wir schauen immer die Strasse hinunter ob jemand kommt.
Der einzige dem es wohl ist, ist der Esel. Friedlich grast sie sich um die Straeucher und ist froh, die Last endlich los zu sein.
Es windet in der Nacht und es ist unheimlich, die verfallenen Bauten unter dem Sternenhimmel. Es gibt einzelne kleine Schmuckzeiche an den Fassaden, ein geschnitzter Balken, liebevoll unten bemalte Ziegel und die Erbauer und Bewohner aus vergangen Zeiten sind irgendwie vorhanden.
Endlich ist es Morgen und wir sind froh darueber. Wir erkunden das Dorf, haben aber nicht so recht Lust uns nochmals ein Feuer anzuzuenden und fangen an zu packen. Dann fahren Autos ein und dem Haus gegenueber wo wir geschlafen haben stellen sie die Wagen hin.
Aber unsere Sorgen sind gleich vorbei. Wir stellen uns vor und einer kann englisch und erklaert, sie waeren dabei das Dorf zu renovieren und Gaestehaeuser einzurichten.
In der Tat es wuerde sich lohnen, die alten Mauern sind wunderschoen.
Wenn ich Gelegenheit bekomme werde ich einige Bilder hier veroeffentlichen.

Aber wir muessen weiter, es gibt noch einen Kaffee, den oh Wunder, eines der Haueser ist innen ausgebaut und die Kueche funktioniert.
Leider gibt es hier kein Wasser, weil der Winter zu kalt war und die Leitungen alle zerbrochen sind.
Wir wollen heute nach Plave an den Fluss Soca und so mache wir uns auf den Weg. Weit komme wir nicht, der Esel bockt, und Touristen fotographieren uns allenthalben, es ist Sonntag und viele Wanderer auf dem Weg nach Slapnik.
Unser Weg fuehrt uns an Vitomirs Viehweide vorbei und dort lauert die naechste Ueberraschung. Die Kueh samt Bullen sind am ausbuexen. Wir sichern das Tot und wollen weiter gehen und siehe da hinter uns trottet die ganze Kuhschar nach. Wir drehen um und jagen die Vieher wieder auf die Weide und rufen Vitomir an.
Bis er da ist, haben wir wieder viel Zeit verloren und koennen nicht mehr bis zum Fluss, es waere zu weit und bockig ist der Esel immer noch.
Vitomir sagt uns wir sollen im naechsten Dorf nach Rado fragen.
Vhrovlje kennt man Rado und eine Frau fragt wieder ob sie Bilder von uns machen duerfte. Sie kann englisch und ich frage nach Rado. Sie lacht - er ist ihr Cousin und so bringt sie uns direkt zu ihm. Rado ein vollbaertiger, weisshaariger Mann ist sofort begeistert von uns und meint er wolle sich auch einen Esel kaufen und kaeme dann gleich mit.
Wir duerfen in einem Stall schlafen und so viel Heu fuer den Esel brauchen wie wir wollen.
Wir werden mit Kaffe und Essen eingedeckt und es zeigt sich etwas was wir fast auf allen Hoefen sehen. Die Slowenen sich nicht Wohlhabend dafuer Vielhabend.
Rado hat alles gesammelt was irgendwie nach Metall aussieht  und lagert es in Stall, Scheune, Keller, Hof und uebrall wo er Platz hat oder hatte.

Bukuri wird wieder verwoehnt und neu verarztet. Ihm gefaellt es hier und wie in Slapnik hat er tausend Ideen was man hier alles machen koennte und am Morgen sehen wir die Adria.

Fortsetzung folgt ich muss den PC frei geben. Aber wir leben noch und haben schon so viele Dinge erlebt, die ein Buch fuellen wuerde.

1 Kommentar:

  1. Danke fürs Teilhaben lassen.
    Ich habe so den Eindruck, egal was unerwartetes passiert, irgendwie fügt sich immer alles, grad so, als ob es SO SEIN muss und das Beste für euch ist.
    Wünsch euch weiterhin ein lösendes SO-SEIN, tagtäglich aufs Neue :-)

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